TOKI O KAKERU SHÔJO (THE GIRL WHO LEAPT THROUGH TIME)

Veröffentlicht: 4. September 2010 in anime, reviews
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THE GIRL WHO LEAPT THROUGH TIME ist ein wunderschöner Film über das Leben und die Sorgen eines weiblichen Teenagers, über banale Gedanken zu scheinbar belanglosen Kleinigkeiten, über die Angst vor dem Erwachsenwerden.

Makoto ist Schülerin und erlangt durch einen merkwürdigen Vorfall die Fähigkeit, rückwärts durch die Zeit zu springen. Es dauert eine Weile, ehe sie die Technik beherrscht, um sie richtig nutzen zu können, doch schon bald kann es losgehen. Makoto beginnt mit kleinen Späßen zur eigenen Belustigung, und bald versucht sie durch ihre Sprünge Abläufe zum Besseren hinzubiegen, um dabei festzustellen, dass es nie so ganz kommt, wie sie es geplant hat…

Was mir an THE GIRL WHO LEAPT THROUGH TIME gefällt

Obwohl es um das Thema geht, ist dies kein herkömmlicher Zeitreisefilm. Schon die ersten Sprünge Makotos zeigen, dass wir hier keinen Helden vor uns haben, der mit seinem neu erworbenen Talent Kriege verhindern oder die Pharaonen besuchen will. Der charmante Reiz der Geschichte ist der spielerische Umgang mit den Zeitsprüngen. Makoto springt ein paar Stunden zurück, um den Pudding essen zu können, den ihr ursprünglich die Schwester weggeschnappt hatte. Sie springt zurück, um zu dem Abendessen der Familie zurückzukehren, welches ihr besser geschmeckt hat als das der Gegenwart. Sie wiederholt einen Schultest, um ihn zu bestehen. Es wird ein bisschen komplizierter, als sie damit beginnt, den Geschichtsverlauf an der Schule, rund um sie und ihre zwei besten Freunde und deren aufkommende erste Liebschaften, zu beeinflussen.

Der Film nimmt gegen Ende noch eine überraschende Wendung ein und driftet sogar kurzweilig in die „seriöse“ Zeitreise hinein, macht aber zum Schluss die Wende und endet in passender Stimmung. Makoto hat eine wichtige Erfahrung gemacht und gelernt, wie man seine gegebene Zeit schätzen sollte. Der Film ist eine interessante Mischung aus Komödie, Teenie-Chick-Flic und rührendem Drama – gespickt mit der Zeitreise Science Fiction.

Was mir an THE GIRL WHO LEAPT THROUGH TIME nicht gefällt

Das Problem der Paradoxien sollte man in Zeitreisefilmen eher kulant behandeln, weil an sich keine Geschichte, die mit Zeitreise zu tun hat, wirklich logisch sein kann. Daher hat der Film zwangsläufig ein paar Handlungslöcher, die aber nicht wirklich störend sind. Man sollte als Zuschauer hier nicht den Fehler machen, den Zeitreise Aspekt zu sehr zu analysieren und abzuklopfen – denn er ist nicht der Kern des Films. Die Aussage des Films ist eine ganz andere, und das Zeitreise Gimmick ist lediglich ein narrativ passendes Mittel.
Eine der letzten Szenen ist einerseits sehr spannend, da sie überraschend und unerwartet kommt, aber eigentlich bin ich der Meinung, dass man die Erklärung der Zeitsprünge  lieber hätte oberflächlich lassen sollen, um eben den Exkurs in Richtung Hard Sci-Fi gar nicht erst aufkommen zu lassen.

Fazit

Alles in allem ist THE GIRL WHO LEAPT THROUGH TIME ein Anime voller Optimismus und Humor, mit rührenden Szenen und sympathischen Figuren, vor allem Makotos Freunde. Technisch schön gemacht und mit vielen einfallsreichen Elementen, die oft an GROUNDHOG DAY erinnern, ist dieser Film eine Empfehlung für alle, die gegen die Welt der Animes nichts einzuwenden haben.

TOKI O KAKERU SHÔJO (THE GIRL WHO LEAPT THROUGH TIME)
JAP 2006
Regie: Mamoru Hasoda
Drehbuch: Satoku Okudera
Schnitt: Shigeru Nishiyama
98 min.

8/10


Kommentare
  1. Dr. Borstel sagt:

    Stimme zu – schöner Film, dem ich ebenfalls 8/10 geben würde. Aber sag mal: Du schaust dir doch keine japanischen Filme auf englisch an, oder? 😉

    • indy sagt:

      Hehe nein, ich schaue sie in der Regel im O-Ton an mit deutschen Untertiteln – es sei denn es sind Import DVDs mit lediglich englischen Untertiteln. 😉

  2. Flo Lieb sagt:

    Großartiger Film. Hatte ich beim Abspann Gänsehaut (aber der Film berührte mich auch auf einer persönlichen Ebene) – daher 10/10 von mir.

  3. chris sagt:

    ein sehr schöner film, schwanke auch zwischen 7 und 8 von 10.
    ärgerlich finde ich die tatsache, dass der film in deutschland zwar auf bluray erschienen ist, aber (im gegensatz zur dvd-auflage) keinerlei bonusmaterial besitzt… naja wenigstens der o-ton ist mit drauf.

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